Handbuch - Wissenschaft & Forschung

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Kurs: Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens - DEMOVERSION VHB
Buch: Handbuch - Wissenschaft & Forschung
Gedruckt von: Gast
Datum: Montag, 25. November 2024, 02:07

1. Wissenschaft

An der Hochschule wird von Ihnen "wissenschaftliches Arbeiten" verlangt. Aber was heißt das eigentlich genau und wie können diese Erwartungen erfüllt werden?

Arbeitsauftrag:

Bitte nehmen Sie Stift und Papier zur Hand und überlegen Sie kurz, was Sie persönlich unter Wissenschaft verstehen! Vergleichen Sie im Anschluss Ihre Notizen mit den folgenden Stichpunkten. 

Wissenschaft ist das, was Wissenschaftler tun!?

Definition von Wissenschaft
  • „Eine jede Lehre, wenn sie ein System, d.i. ein nach Prinzipien geordnetes Ganzes der Erkenntnis sein soll, heißt Wissenschaft." (Immanuel Kant)
  • „Wissenschaft ist der Versuch menschliche Erfahrung zu systematisieren und methodisch vor Irrtum zu sichern!“ (Wallach 2009)
  • Arbeitsdefinition (Schülein & Reitze 2005, Kap. 1)
    • Institutionalisierte Reflexion (Nachdenken) und Wissensproduktion
    • größtmögliche Ablösung von den Handlungszwängen des Alltags
    • Systematisierung der Reflexion sowie deren Weiterntwicklung
Ziele von Wissenschaft

Zwei interdependente Ziele nach Friedrichs (1990, 14):

  1. "ein theoretisches: die Realität nach einem System von Regeln nachprüfbar in einem geschlossenen Modell zu rekonstruieren [...]" sowie
  2. "ein praktisches: mit Hilfe ihrer Ergebnisse ein rationales und humaneres Leben der Menschen zu ermöglichen"
Unter "System von Reglen" versteht man in der Regel eine oder mehrere Methoden.

2. Forschung

Allgemein
Forschung ist eine systematische und zielgerichtete Erkenntnisgewinnung. Ihr Ausgangspunkt liegt in einem relevanten Praxisproblem, aus dem zunächst eine konkrete Forschungsfrage hergeleitet wird. Darauf folgt der eigentliche Forschungsprozess, in dem z.B. empirische Untersuchungen durchgeführt werden. Als Ergebnis dessen liegt schließlich eine Antwort auf die Forschungsfrage vor. Gute Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verstehen es, eigene Aussagen durch überprüfbare Tatsachen zu belegen, durch nachvollziehbare Argumente zu begründen und durch zwingende Beweise zu untermauern. Das Lesen und Exzerpieren von wissenschaftlichen Texten, das aktive Zuhören und Mitschreiben in Lehrveranstaltungen sowie die Formulierung und Präsentation von eigenen Gedanken und Argumenten schaffen für Sie als Studierende die Grundlage, wissenschaftlich zu arbeiten.


2.1. Studentische Forschung

"Als eines der wichtigsten Profilelemente von Hochschulen gilt die Kopplung von Forschung und Lehre. Hochschulbildung möchte mit der Verzahnung von Forschung und Lehre den Wissenstransfer sicherstellen und damit die Innovationsfähigkeit des Gesamtsystems erhalten." (Hanft, Zawacki-Richter & Gierke 2015, 7)


Studentische Forschung nach Spoun & Domnik (2004, 71 ff.)

Einem weiten Forschungsverständnis folgend, kann "studentisches Forschen" mit wissenschaftlichem Schreiben gleichgesetzt werden. Darunter fallen insbesondere folgende Teilaktivitäten (Spoun & Domnik 2004, 71ff.):

  1. Beschreiben: Der zugrunde liegende Sachverhalt sollte möglichst genau und wertfrei (obwohl dies nie ganz möglich ist) dargestellt werden.
  2. Zusammentragen und Kompilieren: In diesem Schritt werden Quellen zusammengetragen, zusammengefasst, umformuliert etc.
  3. Systematisieren: Das relevante Material sollte herausgesucht und Zusammenhänge zwischen einzelnen Quellen herausgearbeitet werden, um sie zu kategorisieren.
  4. Vergleichen und Kontrastieren: Gemeinsamkeiten und Gegensätze der einzelnen Materialien werden herausgearbeitet.
  5. Analysieren: In diesem Schritt werden Sachverhalte mit Hilfe der verwendeten Quellen regelrecht „auseinandergenommen“.
  6. Interpretieren: Unter der Interpretation versteht man den Versuch, die „wahre“ Aussage z.B. eines Textes zu verstehen (siehe Hermeneutik), gerade auch unter Berücksichtigung übergeordneter Merkmale wie der Biographie der Autorinnen oder Autoren.
  7. Bewerten: In diesem Schritt sollen Sachverhalte evaluiert werden. Dazu ist ein Kriterienkatalog nötig, anhand dessen Aussagen getroffen werden, ob etwas „gut“ oder „schlecht“ ist. Spätestens diese Phase verdeutlicht, dass sich die Wissenschaft keiner Werturteile enthalten kann.
  8. Vorschreiben: Auf Basis der bisherigen Forschungsarbeiten werden Handlungsanleitungen oder Regeln aufgestellt, die bspw. darlegen sollen, wie Prozesse verbessert werden können.
  9. Modell- und Theoriebildung: Hierunter ist eine systematische Darstellung und Erklärung von Sachverhalten zu verstehen.

2.2. to be continued

Neugierig geworden? Dann schreiben Sie sich jetzt in den Kurs ein! Wir freuen uns auf ein spannendes Abenteuer mit Ihnen!