1. Kunst- und kulturgeschichtliche Hintergrundinformationen zum Objekt

4. Leben und Wirken Gregor des Großen

4.1. Sein Leben bis zur Papstwahl

Papst Gregor I. wurde um 540 in Rom als Sohn eines Senators in eine Patrizierfamilie hineingeboren. Zunächst wollte er, wie sein Vater, eine politische Karriere anstreben, weshalb er Verwaltungswesen studierte und bereits 572/73, im Alter von circa dreißig Jahren, als praefectus urbanus an der Spitze Roms stand. Nach dem Tod seines Vaters 575 legte er seine Ämter nieder, um aus seinem Elternhaus ein, dem Heiligen Andreas gewidmetes, Kloster zu erbauen. Gregor selbst begann daraufhin ein Leben als Mönch und gründete mit dem restlichen Familienvermögen weitere Klöster. Er lebte in Abgeschiedenheit, Askese und Demut. Deshalb schlug er vermutlich die Position des Abtes aus.

Papst Pelagius II. bestand jedoch darauf, Gregor zum Diakon zu ernennen, da er ihn wegen seiner Erfahrung in der zivilen Verwaltung nach Konstantinopel schicken wollte, um dort den Einfluss der Langobarden einzudämmen. Nach einigen Jahren wurde Gregor nach Rom zurückberufen und zum Sekretär des Papstes erhoben. Es folgte keine einfache Zeit, denn Rom wurde von starken Regenfällen und einer Hungersnot heimgesucht. Außerdem kam es zum Ausbruch einer Seuche die einen großen Teil der Bevölkerung auslöschte, unter anderem auch Papst Pelagius II.

Daraufhin wählte das Volk und der Senat Gregor zu seinem Nachfolger. Dieser wollte sich aber nicht ohne Gottes Zustimmung als dessen Stellvertreter auf Erden ausgeben und verließ aus diesem Grund heimlich Rom, um einige Zeit als Eremit zu leben, damit er noch mehr zu Gott finden konnte. Er wurde gefunden und erneut vom Volk gebeten ihr neuer Papst zu werden. Gregor ließ sich schließlich davon überzeugen, dass es Gottes Wille wäre, dass er den Heiligen Stuhl bestiege. Er wurde am 03. September 590 zum römischen Bischof geweiht.


Literatur:

Richards, Jeffrey. Gregor der Grosse. Sein Leben – seine Zeit. Graz 1983.
Faber, Annette. Unsere Heiligen. Ein Begleitbuch durchs Jahr. Leben, Legenden und Kunstwerke im Erzbistum Bamberg. Bamberg 2000.