2. Interpretation und Männlichkeit des Objekts

3. Die Moderne

Wenn der Mann im Anzug und der Footballspieler auf dem Feld den Ritter ersetzen

Uns allen ist klar, dass sich – mit Ausnahme der Mittelaltertuniere – heutzutage niemand mehr mit Rüstung, Helm, Lanze und Pferd zu bewähren versucht. Aber Rüstungen finden sich auch in unserer modernen Zeit. Man denke nur an Sportarten wie American Football oder Motocross. Doch auch auf subtilere Art und Weise wappnen sich moderne Männer für den Kampf in der Arbeitswelt: Sie tragen Anzug. In diesem Sinne macht auch heute noch das Anlegen der richtigen Kleidung aus einem Heranwachsenden einen Abiturienten bei der Zeugnisübergabe. Man legt sich mit seiner Kleidung eine weitere Facette zu. Der Gedanke, dass wir nicht nur eine Sache, nicht nur ein Typ Mensch sind, ist allerdings vielleicht nicht so modern, wie wir es manchmal gerne hätten. Die verschiedene Lagen von Männlichkeit werden am Bamberger Siegelstempel deutlich und eben diese Vielfalt der Identitäten macht es uns häufig so schwer, uns selbst zu finden. Zu Ergründen, wer wir sind und wo die Widersprüche im Sein liegen, beschäftigt uns wohl am meisten. Um Richard David Precht zu zitieren: „Unsere Aufmerksamkeit ist ein Scheinwerfer, der nur weniges beleuchtet. Der dunkle Rest wandert ins Unbewusste“. Auf dass sie den Scheinwerfer heute darauf gerichtet haben, dass das ferne Mittelalter uns doch vielleicht näher ist, als wir mitunter meinen.

  

                           



Quellen: