3. Verbindung des Objekts zur Literatur des Mittelalters

3. Tristan

3.1. Tristan und sein Gefolge

Obwohl Tristan ihr Anführer ist und demnach eine Sonderstellung einnehmen sollte, wird er nicht anders ausgestattet als seine Gefährten. Seine Rüstung ist die gleiche, wie die folgenden Verse zeigen:

jâ weizgot der muotrîche, Ja – bei Gott! – der edelmütige
der êregire Tristan und ehrbegierige Tristan
truoc sunderlîchiu cleider trug besondere Kleider,
an von gebâre und von gelâze

die durch Benehmen und Ausdruck

gezieret ûz der mâze.

überaus prächtig verziert waren.

er haete s'alle an schoenen siten

Er hatte sie alle an feinem Benehmen

unde an tugenden übersniten. und an Vorzügen überflügelt.
und iedoch an der waete, Und doch gab es an dem Gewand,
die mannes hant dâ naete, das Menschenhand nähte,
da enwas niht underscheidunge an. keine Abweichung.

des truoc der werde houbetman

in allen gelîche.

Das trug der würdige Anführer

wie sie alle.

(V. 5000- 5011)

Allein durch seine Charakterzüge und seine Heldentaten wird er von den Anderen unterschieden. Durch ehrwürdiges Benehmen und Ansehen erhält er die Sonderstellung in der Gruppe. Dennoch ist er nicht von ihnen zu trennen, denn er braucht seine Gefolgsleute, um sie zu führen, sie zu dirigieren und den Gegner in die Flucht zu schlagen. Der edle Ritter definiert sich somit auch über die Männer, die seinem Komando unterliegen.