Realitätsbezug: Rettung gefallener Mädchen

1. Realitätsbezug: Rettung gefallener Mädchen

Auf dem Gemälde wird die Legende von der Mitgiftspende dargestellt, mit der Nikolaus drei Mädchen vor der Prostitution bewahrt hat. Viele wissen nicht, dass es in der damaligen Zeit tatsächlich schon Hilfsorganisationen gab, um Frauen den Ausstieg aus diesem Gewerbe zu ermöglichen.

Im Mittelalter z.B. gab es kirchliche Einrichtungen zur "Rettung gefallener Mädchen" (Stichwort: Magdalenerinnen). Oft waren es Klöster, die die Mädchen aufgenommen haben und es sich zum Ziel gemacht haben, sie wieder auf den rechtschaffenden Weg zu führen. Wobei gesagt werden muss, dass Prostituion im Mittelalter als eine Dienstleistung angesehen wurde, die schlimmeres (sexuelle Übergriffe auf Jung- und Ehefrauen)  verhinderte.

Auch der Gründer der Heilsarmee, William Booth, sah es als als christliche Pflicht, Prostituierten zu helfen: „(...) es sei eine Hauptaufgabe der Heilsarmee, gefallene Mädchen der menschlichen Gesellschaft wieder zuzuführen (...)."


Weiterführende Literatur:

Lange, Helene (1902): Handbuch der Frauenbewegung, Band 2. Verlag Harald Fischer.

Isenmann, Eberhardt (2012): Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150-1550. Verlag Böhlau