4. Verbindung des Objekts zur Literatur des Mittelalters

4.1 Theoretische Grundlagen

Welche Beispiele für die Art von Ritter findet man in der mittelalterlichen Literatur? Zahlreiche!

Man denke nur an die Vielzahl höfischer Romane und die Artus-Legenden. Diese zeigen das

ideale Bild eines Ritters auf verschiedenen Aventiuren, doch sollen sie hier vernachlässigt

werden.

Eine andere Gruppe Edelmänner wird hier in den Fokus gerückt. Eine, wenn nicht die

bedeutendste Rolle im Mittelalter nahm die Kirche ein. Die christlichen Werte waren prägend

für die gesamte Gesellschaft.

 

  

  Jerusalem als Wirkungs- und Sterbeort Christi

  nahm eine zentrale Position in der

  Glaubensgemeinschaft ein. So befindet sich die

  heilige Stadt auf den Weltkarten im Zentrum als

  Mittelpunkt der Welt, von zahlreichen

  architektonischen und künstlerischen

  Anspielungen gar nicht zu sprechen. Jerusalem

  liegt im Orient und stand damals unter der

  Herrschaft der Sarrazenen. Deshalb wurden die

  Kreuzzüge begonnen (ab 1095).

  

  

 

Die heilige Stadt wechselte im Verlauf mehrfach ihren Besitzer. Große Strapazen standen den

Menschen auf dieser Reise bevor und viele kamen nie im Heiligen Land an. Die Kreuzzüge

bewegten Generationen und demnach ist es nicht verwunderlich, dass dieses Thema auch

Eingang in die Literatur gefunden hat.

 

Eine Steigerung erfuhr das maskuline Ideal im Mittelalter durch die Figur der Kreuzritter,

denn dieser Mann kämpfte für die Befreiung Jerusalems. Er war ein Ritter des Glaubens. Auch

viele Ritterorden, die in dieser Zeit zum Schutz von Pilgern etc. gegründet wurden, stehen

dafür. Nicht nur in den Kaiserchroniken und Viten der königlichen Kreuzfahrer fand dieses

Thema Eingang. Es entstand die so genannte Kreuzzugsdichtung.

 

Darin kann man einen regelrechten Wandel in den Feindbildern und den verschiedenen

Positionen der Autoren zur Thematik „Kreuzzug“ erkennen. Anhand von zwei Werken soll der

Versuch unternommen werden, die Bedeutung eines solchen Kreuzritters einzuschätzen.

 


(Der Begriff „Heide / n“ ist aus der zeitgenössischen Literatur aufgegriffen und enthält keine Wertung der Autorin.)

  

Bildquelle:

Ebstorfer Weltkarte mit Jerusalem im Zentrum: http://www.ebstorfer-weltkarte.de/Ebstorfer-Weltkarte.jpg  (letzter Zugriff: 14.03.2013)