3. Verbindung des Objekts zur Literatur des Mittelalters
1. Das Objekt und die Literatur
Wer ist dieser Mann und woher sollen wir ihn kennen?
Verknüpfungspunkte zwischen Literatur und Kunst lassen uns einen erweiterten Zugang finden. Helmut Beumann spricht davon, dass Fiktionen ihre eigene Zeit reproduzieren.
Dieser Logik folgend, kann die mittelalterliche Literatur einen zusätzlichen Ansatz liefern, die Männlichkeitskonzeptionen des Bamberger Siegelstempels zu überprüfen.
Wo findet sich der Ritter?
Wo der Märtyrer?
Wo der Auserwählte?
Zerlegt man den Siegelstempel in seine Einzelteile so finden sich nach und nach bei genauerer Betrachtung mehr und mehr Aspekte. Es zeigt sich eine Figur, ein Mann, ein Ritter, eine Rüstung oder auch der Hl. Georg. Lage um Lage ringt man diesem, anfänglich doch so simpel und gar krude wirkenden Siegel mehrere Identitäten ab. Sie scheinen sich harmonisch zusammenzufügen ohne Konkurrenz oder Konflikt.
Literaturhinweise:
- Beumann, Helmut: Widukind von Korvei. Untersuchungen zur Geschichtsschreibung und Ideengeschichte des 10. Jahrhunderts. Weimar 1950, S. VIIf.