Verbindung des Objekts zur Literatur
1. Märtyrer in der Literatur
In der Bibel sowie in Heiligenlegenden wird von zahlreichen Martyrien berichtet. Das grausame Martyrium von Bartholomäus durch das Abziehen seiner Haut scheint jedoch ein Einzelfall zu sein. Weiter verbreitet war die Ermordung Gläubiger durch Steinigung, Kreuzigung oder Enthauptung.
Als ersten christlichen Märtyrer nennt die Bibel Stephanus, der wegen des Vorwurfs der Blasphemie in Jerusalem gesteinigt wurde. Stephanus war der erste, der wegen seinem Bekenntnis zu Jesus Christus getötet wurde.Seine Ermordung war der Startschuss für die Christenverfolgung in Jerusalem. Während seines Martyriums soll er gerufen haben: "Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!" (Apg 7,61)
Mit dieser Äußerung identifizierte er sich mit Jesus Christus, der während seiner Kreuzigung ebenfalls Nachsicht mit seinen Henkern zeigte und betete: " Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun." (Lk 23,34)
Der erste Apostel, der den Märtyrertod starb, war Jakobus. König Herodes ließ ihn mit dem Schwert hinrichten. (Apg 12,2) Er ist der einzige Apostel, von dessen Martyrium in der Bibel berichtet wird.
Jan van Eyck: Christus am Kreuz zwischen Maria und Johannes, um 1430, Berlin.
(Bildquelle: www.zeno.org)
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Weitere christliche Märtyrer finden sich in der Legenda Aurea, die zu einem Großteil aus Märtyrerlegenden besteht.
So wurde zum Beispiel der Heilige Blasius, der heute als Schutzpatron der Halskranken, der Ärzte und Bäcker verehrt wird, während einer Christenverfolgung des Kaisers Licinius gefangen genommen. Mit Folter wollte man ihn vom Glauben abbringen, doch Blasius blieb standhaft. Daraufhin warf man ihn in einen Teich. Blasius schlug das Kreuzzeichen, worauf das Wasser im Teich zu weicher Erde wurde. Schließlich wurde er enthauptet.
Ein Beispiel aus der Legenda Aurea, das dem Schicksal von Bartholomäus besonders ähnelt, ist die Legende vom Heiligen Thomas. Er war ebenfalls ein Jünger Jesu und ist nach dessen Tod in ferne Länder gereist. In Indien bekehrte er unzählige Menschen zum christlichen Glauben, indem er Heilungen und Exorzismen vornahm. Ein erzürnter Oberpriester durchbohrte ihn mit einem Schwert, als er in dessen Tempel einen Dämon vertrieb.
Weiterführende Literatur:
Die Bibel. Eiheitsübersetzung der Heiligen Schrift. Stuttgart 2004.
Jacobus de Voragine: Die Legenda aurea, herausgegeben von Richard Benz, Köln 1969.