3. Verbindung des Objekts zur Literatur des Mittelalters

3. Der Märtyrergedanke und die Dankbarkeit gegenüber Gott

Roland und der Heilige Sebastian sind der Auffassung, dass das Sterben für Gott und die Christenheit eine immense Bedeutung und Ehre hat. Beide haben die Möglichkeit, ihr Leben freiwillig wieder Gott zu geben, was ein Geschenk Gottes an die Menschen als Zeichen seiner Barrmherzigkeit und Hilfe ist:

 

swem got die gnâde gibet,                                  Wem Gott die Gnade schenkt,

daz er durch sînen schephære hie geliget –          für seinen Scöpfer hier zu sterben – 

(V. 5819-5820)

 

Nicht nur im Rolandslied findet man Christen, die sich Gott dankbar zeigen und zum Märtyrertod und zur Nachfolge Christi bereit sind:

 

daz ist der Heilige Crist,                                     das nämlich ist Christus,

der durch unsich gemarteret ist –,                       der um unsertwillen gemartert wurde –,

(V. 5821-5822)

 

Der Legenda aurea nach ist dies auch der Fall bei den Gebrüdern Marcus und Marcellinus.

 

 

 

Weiterführende Literatur:

Der Pfaffe Konrad: Rolandslied. Halle 1955.

Victorio, Juan: Cantar de Roldán. Madrid 1989.