Einstieg in komplexes Problemlösen in Gruppen
1. Gruppen
1.2. Soziale Normen
Soziale Normen legen fest, was bzw. welches Verhalten innerhalb einer Gruppe oder der Gesellschaft akzeptiert ist (z.B. Wahrung des Eigentums). Werden diese Normen nicht eingehalten (z.B. Diebstahl), dann können sie mit Sanktionen geahndet werden (z.B. Gefängnisstrafe). Da aber nicht in allen Gruppen / Gesellschaften dieselben Normen gelten, kann es bei Mitgliedschaft in mehreren Gruppen mit gegensätzlichen Normen zu Konflikten kommen.
Beispiel B.02.02: Gute Schüler
Schüler:innen, die im Unterricht gut mitarbeiten und (sehr) gute Noten erhalten, werden oft von den Mitschüler:innen als „Streber:in“ bezeichnet. Die Lehrkräfte hingegen, sehen die guten Leistungen und bevorzugen diese Schüler:innen unter Umständen sogar.
Diese „Streber:innen“ sind in der Schule Teil zweier Gruppen, mit denen unterschiedliche Erwartungen einhergehen: Mitschüler:in und Schüler:in.
Als Schüler:in wird erwartet, am Unterricht aktiv teilzunehmen, diesen nicht zu stören, zu lernen und sehr gute Noten zu bekommen. Als Mitschüler:in wird eher erwartet, sich wie die anderen zu verhalten, also mit der Masse mitzuschwimmen, „normale“ Noten zu bekommen und aus Prinzip „gegen“ die Lehrkraft zu sein.